Schadstofffreie Mode, Denim & Jeans
Geschrieben von Arshia Ahuja
Die zunehmende Globalisierung hat den Konsum befeuert – insbesondere in der Modebranche. Durch den Boom des Online-Shoppings sind Marken und Konsumenten so eng miteinander vernetzt wie nie zuvor. Fast-Fashion-Unternehmen produzieren bis zu acht Kollektionen pro Jahr, um mit dem Tempo trendgetriebener Nachfrage Schritt zu halten. Doch dieser beschleunigte Konsum hat einen hohen Preis: Die Modeindustrie ist (Stand 2023) der drittgrößte Umweltverschmutzer weltweit und trägt massiv zu CO2-Emissionen, Wasserverbrauch und Müllbelastung bei[1].
Obwohl vielen Konsumenten die ökologischen Auswirkungen bewusst sind, bleibt ein Aspekt oft unbeachtet: die enorme Menge an Chemikalien, die in der Kleidungsproduktion eingesetzt wird. Rund 8.000 synthetische Substanzen kommen von der Fasergewinnung bis zur Endveredelung zum Einsatz – darunter Flammschutzmittel, PFAS, Blei, Chrom (VI), Phthalate und Chlorbleiche. Diese Stoffe können Hautreizungen verursachen, hormonelle Störungen auslösen oder sogar krebserregend sein[2].
Mit dem wachsenden Bewusstsein für diese Gefahren steigt die Nachfrage nach schadstofffreier Mode – einem zukunftsweisenden Ansatz, der Gesundheit und Nachhaltigkeit vereint. Immer mehr Verbraucher:innen wollen Kleidung, die nicht nur gut aussieht, sondern auch gut für Mensch und Umwelt ist.
Was bedeutet „schadstofffreie Mode“?
Schadstofffreie Mode steht für Kleidung, die ohne gesundheitsgefährdende Chemikalien hergestellt wird – von der Rohstoffgewinnung bis zur Endverarbeitung. Sie basiert auf ökologischen oder nachhaltig produzierten Materialien, ungiftigen Farben und fairen Produktionsbedingungen. Wer schadstofffreie Mode wählt, vermeidet Pestizide, Formaldehyd, Phthalate und andere problematische Stoffe, die in konventioneller Kleidung allgegenwärtig sind.
Warum ist schadstofffreie Mode wichtig?
Indem Verbraucher:innen schadstofffreie Marken unterstützen, setzen sie ein Zeichen für einen bewussteren Konsum. Sie leisten einen aktiven Beitrag zur Reduzierung von Umweltbelastung und Gesundheitsrisiken – und bringen ihre Werte in Einklang mit ihrer Garderobe. Schadstofffreie Mode fördert somit einen gesünderen Lebensstil und unterstützt gleichzeitig eine faire, transparente Lieferkette.
Die fünf Grundprinzipien schadstofffreier Mode
- Nachhaltige Materialien: Schadstofffreie Mode verwendet biologisch angebaute oder recycelte Fasern wie Bio-Baumwolle, Hanf, Bambus oder TENCEL™. Sie werden ohne giftige Chemikalien produziert – das schützt Böden, Wasserressourcen und Artenvielfalt.
- Ungiftige Farben & Veredelungen: Statt herkömmlicher, oft toxischer Färbemittel kommen pflanzenbasierte oder umweltschonende Alternativen zum Einsatz, die weder Arbeiter:innen noch Träger:innen belasten.
- Ethische Produktion: Schadstofffreie Labels achten auf faire Löhne, sichere Arbeitsbedingungen und die Einhaltung internationaler Arbeitsstandards. So wird Ausbeutung vermieden und soziale Gerechtigkeit gefördert.
- Transparenz & Verantwortung: Marken, die schadstofffreie Mode anbieten, kommunizieren offen über ihre Lieferketten und Produktionsmethoden – und schaffen so Vertrauen und Nachvollziehbarkeit.
- Langlebigkeit & Zeitlosigkeit: Statt schnelllebiger Trends setzen schadstofffreie Labels auf hochwertige Basics mit langer Lebensdauer. Das reduziert den Konsum, spart Ressourcen und schont die Umwelt.
Wie erkennen Sie als Verbraucher schadstofffreie Mode?
- Materialangaben prüfen: Achten Sie auf Fasern wie Bio-Baumwolle, Hanf oder recycelte Stoffe.
- Zertifizierungen beachten: Siegel wie GOTS, OEKO-TEX®, EU Ecolabel oder der Nordic Swan Ecolabel garantieren schadstofffreie, sozial verantwortliche Herstellung entlang der gesamten Lieferkette.
- Auf Produktionsmengen achten: Bevorzugen Sie Marken, die weniger Kollektionen pro Jahr veröffentlichen und nicht jedem Trend hinterherlaufen.
- Transparente Lieferketten: Gute Marken zeigen offen, wo und wie ihre Produkte hergestellt werden.
- Innovative Technologien: Marken, die moderne Verfahren wie Laser, E-Flow oder Nanotechnologie nutzen, reduzieren Wasserverbrauch, Chemikalien und CO2-Emissionen signifikant – insbesondere bei Denim.
[1] https://climatetrade.com/the-worlds-most-polluting-industries/#:~:text=3%20%E2%80%93%20Fashion%2C%20the%20third%20most,flights%20and%20maritime%20shipping%20combined!
[2] https://www.earthday.org/toxic-textiles-the-chemicals-in-our-clothing/