Overshoot Day! Ein Weckruf für Nachhaltigkeit
– Arshia Ahuja
Der Earth Overshoot Day markiert jenen Tag im Jahr, an dem die Menschheit mehr natürliche Ressourcen verbraucht hat, als die Erde innerhalb eines Jahres regenerieren kann. Jedes Land hat dabei seinen eigenen Overshoot Day – ein Spiegelbild seines spezifischen Konsum- und Lebensstils.
Für Dänemark fällt der Overshoot Day im Jahr 2025 auf den 19. März. Das bedeutet: Wenn alle Menschen so leben würden wie die Dänen, bräuchten wir fast vier Erden, um unseren Lebensstil dauerhaft zu ermöglichen. Diese alarmierende Realität zeigt, wie dringend politischer Wandel, unternehmerische Verantwortung und bewusstes Handeln auf individueller Ebene notwendig sind.
Warum ist Dänemarks Overshoot Day so früh?
Trotz seiner Vorreiterrolle im Bereich der erneuerbaren Energien und einer progressiven Umweltpolitik hat Dänemark noch immer einen der höchsten CO₂-Fußabdrücke pro Kopf weltweit. Das liegt an mehreren Faktoren:
- Kleines Land, große Wirkung: Mit nur etwa 6 Millionen Einwohnern hat Dänemark dennoch einen überdurchschnittlich großen Einfluss auf die Umwelt.
- Hoher Energieverbrauch: Trotz beachtlicher Fortschritte bei Wind- und Solarenergie bleibt der Pro-Kopf-Energieverbrauch hoch.
- Fleisch- und Milchindustrie: Der dänische Speiseplan enthält große Mengen an tierischen Produkten, deren Herstellung ressourcen- und emissionsintensiv ist.
- Mobilität: Fahrradfahren ist zwar weit verbreitet, doch der Besitz von Autos und die Nutzung von Flugreisen tragen stark zu den Emissionen bei.
- Konsumverhalten: Ein hoher Lebensstandard und damit einhergehender Konsum führen zu enormer Müllproduktion und Ressourcenverschwendung.
- Modeindustrie: Die „Fast Fashion“-Mentalität hinterlässt durch hohe Produktionsvolumen, schädliche Farbstoffe und hohen Wasserverbrauch ebenfalls deutliche ökologische Spuren.
Wege zu einem nachhaltigeren Dänemark
Ein bewusster Umgang mit Ressourcen erfordert Maßnahmen auf mehreren Ebenen:
Staatliche Maßnahmen
Dänemark gilt bereits als globaler Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit. Doch um den ökologischen Fußabdruck weiter zu senken, braucht es ambitioniertere Strategien:
- Strengere Klimaziele und Emissionsvorgaben
- Ausbau erneuerbarer Energien
- Investitionen in einen umweltfreundlichen öffentlichen Nahverkehr
- Verschärfte Umwelt- und Abfallvorschriften für Industrie und Handel
Verantwortung der Unternehmen
Unternehmen können durch nachhaltiges Wirtschaften einen wesentlichen Beitrag leisten:
- Einführung von Prinzipien der Kreislaufwirtschaft
- Verzicht auf übermäßige Verpackungen und Reduktion von CO₂-Emissionen
- Aufbau transparenter und umweltfreundlicher Lieferketten
Nachhaltige Mode: Ein Teil der Lösung
Die Textilindustrie zählt zu den größten Umweltverschmutzern weltweit. Doch nachhaltige Marken wie Organsk zeigen, dass es auch anders geht:
- Verwendung von GOTS- und GRS-zertifizierten Materialien
- Einsatz umweltschonender Technologien wie Atmos Wash, Ozone und E-Flow
- Produktion ohne Schadstoffe und mit Fokus auf Langlebigkeit statt Massenkonsum
Der Leitsatz:
„Weniger kaufen, besser kaufen – Organsk kaufen“, bringt es auf den Punkt. Wer solche Marken unterstützt, leistet einen aktiven Beitrag zur Verschiebung des Overshoot Days.
Individuelles Handeln
Auch jede*r Einzelne kann mit kleinen Veränderungen viel bewirken:
- Fahrrad oder öffentliche Verkehrsmittel statt Auto
- Lokale und nachhaltige Marken unterstützen
- Abfall vermeiden und bewusster konsumieren
- Mode mit Verantwortung wählen – z. B. von Marken wie Organsk
Ein Aufruf zum Umdenken
Der frühe Overshoot Day Dänemarks ist ein klarer Appell an Gesellschaft, Politik und Wirtschaft. Fortschritte wurden bereits erzielt – doch es reicht nicht. Nur durch tiefgreifende Veränderungen auf allen Ebenen kann der Ressourcenverbrauch dauerhaft innerhalb planetarer Grenzen gehalten werden.
Wenn Dänemark seinen Weg fortsetzt und mutige Entscheidungen trifft, kann es weltweit Maßstäbe setzen – für eine Zukunft, in der der Earth Overshoot Day Jahr für Jahr später eintritt.
Bildquelle: Global Footprint Network